Buße tun - Metanoia
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  • AutorenbildSabine Bobert

Buße tun - Metanoia




Zur Lehre Jesu zählt die Aufforderung, „Buße zu tun“.


Schaut man sich das griechische Wort für „Buße tun“ an, so hat es nichts mit „in Sack und Asche gehen“ oder Sich-kleinmachen zu tun.


Wortwörtlich heißt „Buße“ griechisch „metanoia“ – „umdenken“, „anders denken“, den Sinn neu ausrichten.


Genau dieses Umdenken üben Mönche mit ihren mentalen Übungen ein. Der Hauptkampf des christlichen Mönches in den ersten Jahrhunderten galt dem Kampf mit den eigenen Gedanken.


Christus wird im Evangelium nach Johannes (Kapitel 1) als der „Logos“ bezeichnet. Dieses Wort ist ein antiker philosophischer Fachbegriff und schwer übersetzbar. Es enthält unter anderem die Bedeutung von „Sinn“, „Ursinn“.


Die Gedanken der Mönche wurden „dialogismoi“ genannt. „Dia“ meint wie bei „Dia-Show“ „durch“. „logismoi“ sind die „Gedänklein“. Dialogismoi wären entsprechend: „durcheinanderwirbelnde Gedänklein“ oder auch „Unsinnigkeiten.“


Der Mönch versucht, seine durcheinanderwirbelnden Unsinnigkeiten – den Unsinn - durch den Ursinn, den Logos, zu ersetzen.


Das Hauptkampfmittel des christlichen Mönches ist dabei das immerwährende Gebet, in der mantrischen Form des Jesusgebets, vor dem 6. Jh. auch ein Psalmvers wie Ps 70,2:

„O Gott, komm mir zu Hilfe. Herr eile mir zu helfen.“


Wir opfern dem Logos unseren Unsinn, um wieder vom Ursinn erfüllt zu werden und durch seine In-Formationen in unsere menschliche Urform zu kommen.

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