Märchen - Das Kleine Licht
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  • AutorenbildSabine Bobert

Märchen - Das Kleine Licht

Aktualisiert: 14. Mai 2021





Das Kleine Licht


Da war ein kleines Licht – ganz jung, ganz klein, wie eine winzige runde Perle. Es strebte danach sich auszubreiten, zu wachsen und zu strahlen. Die Mutter kam und sagte in ihrer grenzenlosen Fürsorglichkeit: „Das kannst du nicht. Du bist noch zu klein!“ und deckte es zu - mit einer warmen weichen Schicht. Es wird in den Kindergarten geschickt mit den Worten: „Hör auf das was die Erzieher zu dir sagen!“ Wieder legte sich eine Schicht um das Licht. „Sei immer schön lieb!“ – die nächste Schicht. „Seid bereit, immer bereit“ – noch eine Schicht. „Sei rot!“ „Sei grün!“ „Sei blau!“ „Funktioniere!“…. Und es wollte funktionieren und es immer allen anderen recht machen. So wurde aus der kleinen Lichtperle bald eine Kugel – rund, glanzlos, immer angepasst, wollte niemals anecken und fand sich auf einem Billardtisch wieder. Sie wurde von einer Ecke in die andere gestoßen, prallte mit anderen Kugeln zusammen und knallte an die Bande. Fast wuchs der Wunsch heran, endlich in das Loch zu fallen.

Da erinnerte sich die Kugel an ihr Licht im Inneren, daran, dass es wachsen und strahlen wollte und wurde ihrer vielen einengenden Schichten bewusst. Stück für Stück, Schicht um Schicht versucht sie nun diese Hüllen zu lösen, fallen zu lassen, abzustreifen, damit das Licht ungehindert strahlen und endlich wachsen kann – in bedingungsloser Liebe zu sich selbst und in Verbindung. (von Steffen, Seminarteilnehmer)

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